Verkehrsregeln in Südamerika - Ecuador

Kategorie: Verkehrsregeln in Südamerika

Was ist bei einer Motorradreise durch Ecuador zu beachten? Welche Unterlagen musst Du mitbringen? Welche Besonderheiten im Straßenverkehr zu beachten sind. MotoGS WorldTours liefert Dir Antworten auf Deine wichtigsten Fragen.
Irrtümer und Änderungen bleiben vorbehalten - alle Angaben ohne Gewähr.

Grundlagen:
Die Republik Ecuador ist das neuntgrößte Land Südamerikas und liegt am Pazifischen Ozean. Der Äquator verläuft quer durch das Land, daher der Name Ecuador.
Das tropische Land Ecuador liegt auf beiden Seiten des Äquators, im Nordwesten Südamerikas. Die Natur des Landes wird hauptsächlich durch die Andenketten mit dazwischen liegenden Hochländern geprägt.
Ecuador ist ein landwirtschaftlich strukturiertes Entwicklungsland, dessen Wirtschaft hauptsächlich auf Bananen- und Ölexporten basiert. Das Land ist daher stark vom Weltmarkt abhängig.

Ecuador ist der kleinste der Andenstaaten (Chile, Peru und Bolivien) und etwas größer als beispielsweise Großbritannien. Zum Staatsgebiet gehören auch die Galapagos-Inseln, die etwa 1000 km vor der Pazifikküste liegen. Die 130 vorgelagerten Inseln sind eigentlich Vulkane, die aus dem Wasser ragen. Sie sind bekannt für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die nur dort vorkommen. Dazu gehören bestimmte Schildkrötenarten, Eidechsen, Seelöwen, Pinguine und viele Vogelarten.

Ecuador grenzt im Norden an Kolumbien, im Osten und Süden an Peru und im Westen an den Pazifischen Ozean.
Die Hauptstadt Quito liegt auf einer Höhe von fast 3000 m in den Anden und ist die höchstgelegene Landeshauptstadt der Welt und ein UNESCO-Weltkulturerbe, ebenso wie die Galapagos-Inseln ein UNESCO-Naturschutzgebiet sind.

Große Teile Ecuadors sind gebirgig. Der höchste Berg, der Chimborazo in den Anden, ist 6310 Meter hoch. Einige Vulkane in der Gegend sind noch aktiv und das Land verfügt auch über einen großen Regenwald, der zum Amazonas gehört.

Im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern ist Ecuador ein eher armes, aber sehr attraktives Land, reich an Natur und atemberaubender Schönheit.

Was ist früher in Ecuador passiert?
Guayaquil ist die größte Stadt Ecuadors, mehr als zweieinhalb Millionen Menschen leben in der Stadt, in der Hauptstadt Quito selbst leben „nur“ knapp zwei Millionen. Guayaquil verfügt über den modernsten Flughafen in ganz Südamerika, den Flughafen Guayaquil, José Joaquín de Olmedo.
Auf dem Gebiet des heutigen Ecuador herrschten und lebten früher die Inka. 1534 eroberten die Spanier unter der Führung von Francisco Pizarro das Land. Später wurde das Land eine spanische Kolonie, in der viele Indianer durch Krankheiten und harte Arbeit ihr Leben verloren.

Fast 300 Jahre später befreiten sich die indigenen Völker von den Spaniern und Ecuador ist seit 1830 eine unabhängige Republik. In diesem Zusammenhang gab es oft eine Diktatur und vielfache Aufstände. Das Staatsoberhaupt hat immer noch mehr Befehlsgewalt als in vielen anderen Ländern. Ecuador hat seit 2008 eine neue Verfassung.

Fahrzeugpapiere und weitere notwendige Dokumente:
Reisende aus allen EU-Ländern, beispielsweise EU-Bürger, sowie die USA, Kanada und Australien, benötigen kein spezielles Visum, es sei denn, sie planen, länger als 90 Tage (Einreisetag) in Ecuador zu verbringen.

Reisende aus den oben genannten Ländern erhalten ihr Touristenvisum für maximal 90 Tage direkt bei der Einreise. Seit Februar 2017 kann dieses Visum einmalig um weitere 90 Tage verlängert werden. Um das 90-Tage-Visum zu verlängern, müssen sich Reisende vor Ablauf des Visums an den ecuadorianischen Außenminister wenden.

Für Nicht-EU-Bürger gelten nahezu ähnliche Anforderungen, allerdings hängt dies immer von Deinem tatsächlichen Herkunftsland ab. Daher solltest Du dich zu Deiner eigenen Sicherheit bei VisaHQ über die Visabestimmungen Deines Heimatlandes für die Einreise nach Ecuador informieren. Diese Website ist ein sehr guter Indikator, um es leicht herauszufinden.

Der Einreisestempel ist obligatorisch. Dies gilt auch für die Einreise über die Landgrenze per Fahrzeug von Peru oder Kolumbien. Wer in Ecuador gegen das Aufenthaltsrecht verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Eine Abschiebungshaft kann auch Folge eines fortgesetzten Aufenthalts in Ecuador sein.

Den Reisepass oder eine Passkopie muss jeder während seiner Reise durch Ecuador jederzeit bei sich tragen. Wenn Du deinen Reisepass verlierst, solltest Du dich umgehend an die Botschaft in Quito wenden.

Im Falle einer Festnahme solltest Du darauf bestehen, umgehend die Botschaft Deines Herkunftslandes informieren zu können!

Ecuadorianische Bräuche:
Die Ein- und Ausfuhr von Landes- und Fremdwährung über 10.000 USD ist generell deklarationspflichtig, die Einfuhr von Bargeld über 30.000 USD ist strengstens verboten. Fremdwährungen über 9.000 USD müssen bei der Ausreise deklariert werden und zusätzlich ist eine Steuer von 5 % zu entrichten. Kreditkarten oder US-Dollar in bar werden empfohlen. Euro können in Banken und Wechselstuben umgetauscht werden.
Für den Eigenbedarf bestimmte Gegenstände wie Kleidung, Wäsche, Schuhe, Toilettenartikel, Laptops usw. können zollfrei eingeführt werden. Hierzu zählt auch Motorrad-Schutzkleidung, wie Helme etc.
Außerdem darfst Du (ab 18 Jahren) 300 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 200 g Tabak, 1 Liter Spirituosen und eine kleine Menge Parfüm oder Eau de Toilette zollfrei mitführen. Bei der Ausfuhr aus Ecuador sind präkolumbianische Gegenstände (sofern sie echt sind) und Souvenirs aus schwarzen Korallen strengstens verboten. Für Kunsthandwerk gibt es hingegen keine Exportbeschränkungen für nicht kommerzielle Mengen. Auch Obst, Gemüse und Pflanzen dürfen nicht ausgeführt werden! Lebende Tiere, Tierhäute, Muscheln und Reptilienhäute fallen unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen und sind daher strengstens verboten.

Strafrechtliche Bestimmungen:
Drogenkonsum und Drogenhandel werden bereits bei geringsten Mengen mit langen Haftstrafen (ca. 8-16 Jahre) bestraft. Die Mitnahme oder der Transport von Gegenständen für Dritte ohne Kenntnis des Inhalts kann daher verheerende Folgen haben.

Sicherheit und wie sieht es mit der Kriminalität in Ecuador aus?
Die Kriminalitätsrate und die Gewaltbereitschaft sind hoch. Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl kommt vor allem in den Großstädten an Orten vor, die von Touristen stark frequentiert werden. Insbesondere in den Metropolen Guayaquil und Quito und Cuenca sowie an der Küste besteht ein erhöhtes Risiko, Opfer von Diebstahl, Raub oder anderen Gewaltverbrechen zu werden.

In der gesamten Grenzregion zu Kolumbien besteht ein erhöhtes Risiko von Entführungen und Aktivitäten bewaffneter Gruppen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel.

Besonders hoch ist die Gefahr von Überfällen in der Provinz Esmeraldas, dem Küstengebiet in und um die Stadt Esmeraldas sowie bei Besuchen der Stadt Santo Domingo.

Diebstähle, Raubüberfälle und Sexualstraftaten kommen in größeren Städten, in Touristengebieten und insbesondere in Bussen und Busbahnhöfen in erheblichem und zunehmendem Ausmaß vor. Dabei wenden die Täter unterschiedliche Tricks an, wie zum Beispiel:
- Ablenkungsmanöver,
- Erpressung von Geldstrafen unter Verwendung falscher Uniformen,
- Raub oder Vergewaltigung nach Verabreichung von Drogen (auch in Form von Pulver in Speisen oder Getränken),
- Raubüberfälle durch Taxifahrer in nicht registrierten Taxis, die aktiv potenzielle Kunden anwerben.

Auf Wanderwegen zu beliebten Touristenzielen (Wasserfälle, Vulkane, Strände ect.) kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Übergriffen und Gewaltverbrechen.

In Montañita (Provinz Santa Elena an der Küste) kam es in den letzten Monaten mehrfach zu Vergewaltigungen ausländischer Frauen, nachdem den Opfern "KO-Tropfen" oder Ähnliches verabreicht wurden. Besonders gefährdet sind Individualreisende.

Sei in großen Menschenansammlungen wie auf Flughäfen, Bahnhöfen, Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders vorsichtig und behalten Deine Wertsachen stets im Auge.

Lasse Dein Getränk NIEMALS unbeaufsichtigt! Akzeptiere keine Getränke, Speisen, Süßigkeiten oder Zigaretten von Fremden. Immer wieder wird berichtet, dass den Opfern sogenannte "KO-Tropfen“ wie Scopolamin (auch bekannt als Hyoscin, Teufelsatem) oder ähnliche Medikamente verabreicht wurden. Jeden Tag sterben Opfer auf diese Weise. Du bist auf der sicheren Seite, wenn Du solche Tipps einfach verstehst, akzeptierst und zu 100% in die Tat umsetzt.

Mache Überlandfahrten nur tagsüber und achte immer auf Dein Gepäck. Verstaue Dein Gepäck, besonders in Bussen, über dir in der Gepäckablage und in Sichtweite, auch dann wenn Du von einem vermeintlichen Mitarbeiter des Busunternehmens gebeten wurdest, Dein Gepäck woanders zu verstauen.

Besteht ein hohes Risiko, überfallen zu werden?
NEIN, wenn Du auf Dein Bauchgefühl hörst und so wenig Wertsachen wie möglich mitnimmst oder bei Dir hast und diese nicht offensichtlich mit Dir herumträgst, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering. Bei den meisten Raubüberfällen handelt es sich um Geldbörsen, Mobiltelefone oder Kameras. Im Falle eines Raubüberfalls ist es immer ratsam, keinen Widerstand zu leisten und zur Herausgabe von Wertgegenständen bereit zu sein, da die Angreifer in den meisten Fällen tatsächlich bewaffnet sind. Das ist genau so gemeint, wie es geschrieben steht. Das Spielen des Helden wird sich an der einen oder anderen Stelle als negativ herausgestellen.
Denke immer daran, der Täter oder die möglichen Täter haben nichts zu verlieren und DU bist in ihrem Land und diese Menschen kennen sich dort besser aus und sind auch organisiert. Befolge diese Ratschläge einfach und Du wirst Deinen Aufenthalt genießen können und werden.

Sprache:
Die offizielle Sprache ist ecuadorianisches Spanisch. Ecuadorianisches Spanisch wird dem spanischsprachigen Raum zugeordnet, obwohl es einige lokale Besonderheiten gibt.
Neben dem ecuadorianischen Spanisch gibt es 23 indigene Sprachen.

Ist die Zweitsprache in Ecuador Englisch?
Außerhalb der großen Städte kommt man in Ecuador mit Englisch nicht weit. Abseits der touristischen Einrichtungen (wie Hotels und bessere Restaurants) sind die Englischkenntnisse meist eher begrenzt.

Während zwar Englisch als Zweitsprache in Ecuador immer beliebter wird, sind zumindest Grundkenntnisse in Spanisch immer noch sehr nützlich, wenn Du in Ecuador reisen willst, es sei denn, Du nimmst an einer geführten Gruppenreise mit einem zweisprachigen Reiseführer teil.

Ein gut funktionierendes Übersetzungsprogramm ist sicherlich von Vorteil, aber bei wichtigen Fragen oder gar Problemen nicht sehr hilfreich.
Ohne einen zweisprachig sprechenden Reiseführer oder ohne sehr gute Grundkenntnisse in Spanisch, wird Deine Reise spannend.

Währung:
Ecuador hat keine eigene Währung, sondern verwendet seit September 2000 den US-Dollar als offizielle Währung. Davor war die offizielle Währung der Sucre.
Wenn Du Euro in US-Dollar umrechnen möchtest, ist die Website von Oanda eine sehr gute Informationsquelle.

Impfungen:
Es gibt Impfungen, die man für fast jeden Urlaub benötigt, etwa gegen Hepatitis A und Hepatitis B. Auch Diphtherie, Tetanus und Polio sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Darüber hinaus gibt es weitere Impfungen, die Du nur dann benötigst, wenn Du tatsächlich in diese speziellen Regionen reisen solltest:
Leider kann die Gesundheitsvorsorge für eine Reise nach Südamerika oder Ecuador nicht vollständig durch Impfungen abgedeckt werden: Dengue-Fieber beispielsweise, gegen das es keine Impfung gibt, ist in weiten Teilen Südamerikas leider ein Thema.
Abhängig von der konkreten Reiseroute ist es jedoch empfehlenswert unter anderem eine Cholera-Impfung, Diphtherie-Impfung, Gelbfieber-Impfung, Hepatitis-A-Impfung, Hepatitis-B-Impfung, Polio-Impfung, Tetanus-Impfung und ggf. Tollwut-Impfung, sowie Maßnahmen zur Malaria-Prophylaxe zu treffen. Diese Impfungen werden unabhängig davon empfohlen, ob Du nach Argentinien, Peru, Chile, Brasilien, Kolumbien, Venezuela oder Ecuador reist.

Fahrzeugpapiere und weitere notwendige Dokumente:
Angenommen, Du möchtest NICHT Dein eigenes Motorrad mitbringen oder nach Ecuador bringen lassen, sondern einfach und auf deutlich unkompliziertere Weise ein Motorrad vor Ort mieten, dann musst Du zusätzlich folgende Dokumente mitbringen.
Selbstverständlich kannst Du Dein Motorrad auch für einen bestimmten Zeitraum per Schiff oder Luftfracht nach Ecuador oder generell nach Südamerika versenden lassen. Im Grunde kein Problem. ABER, zeitraubend, kostenintensiv und immer das Risiko im Nacken, läuft zum Beispiel beim Zoll im Ankunftsland alles nach Plan.
Viele Motorradfahrer und Weltenbummler haben ihre eigenen Motorräder dabei, was natürlich einen gewissen Charme hat und verständlich ist, aber es geht auch etwas einfacher. Was passiert, wenn beispielsweise das eigene Motorrad bei einem Unfall einen Totalschaden erleidet oder es gestohlen wurde? Denke immer daran, dass das Motorrad zu Zollzwecken erneut versandt werden muss, also das Land verlassen MUSS. Wenn das Motorrad nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist (3 bis 6 Monate, mit einer Verlängerung bis zu 12 Monaten) nachweislich das Land verlassen hat, handelt es sich um einen Import, der garantiert große Probleme verursacht und sehr teuer werden wird. Es kommt zu einer Beschlagnahmung und Strafmaßnahmen wegen Zollbetrugs. Deshalb geht es hier um die Anmietung eines Motorrades vor Ort.

Nach ecuadorianischem Verkehrsrecht reicht Dein nationaler Motorradführerschein aus. Dies gilt für alle Nationalitäten. Es ist jedoch immer ratsam, einen internationalen Führerschein (in der Regel ausgestellt für die Dauer von 3 Jahren) dabei zu haben. Denn die Vermietstationen verlangen oft auch einen internationalen Führerschein.
Auch ein IDP (International Drivers Permit) ist nicht zwingend erforderlich. Wenn Du dich jedoch wohler fühlst, einen IDP bei dir zu haben, kannst Du bei der International Drivers Association einen Antrag auf einen IDP in spanischer Sprache und natürlich vielen anderen Sprachen, stellen.

Das gesetzliche Fahralter für allgemeine Kraftfahrzeuge in Ecuador beträgt 18 Jahre. Für Ausländer, die in der Republik Ecuador ein Motorrad mieten möchten, verlangen die Vermietstationen in der Regel ein Mindestalter von 21 Jahren, manchmal sogar 23 oder 25 Jahren.
Oftmals werden Jungfahrerzuschläge für Fahrer unter 25 Jahren erhoben. Außerdem solltest Du seit mindestens einem Jahr im Besitz eines Motorradführerscheins sein.

Selbstverständlich benötigst Du auch eine Kreditkarte, um beim Vermieter die notwendige Kaution hinterlegen zu können.

Krankenversicherung:
Grundsätzlich sollten alle Reisenden nach Ecuador oder generell ins Ausland, unabhängig von ihrem Herkunftsland, eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Auch das geht hier ganz einfach über Global Rescue. Sicherlich ist diese Art des Versicherungsschutzes etwas teurer als bei anderen Anbietern. Wie aber der Name schon sagt, basiert diese Art der Deckung auf Rescue. Daher nicht vergleichbar. Dies sollte bitte nicht als Werbung verstanden werden, sondern sollte lediglich eine Empfehlung sein.

Darüber hinaus ist ohnehin für die Einreise nach Ecuador eine ausreichende Auslandskrankenversicherung notwendig.

Helmpflicht:
Grundsätzlich gilt auch in Ecuador eine Helmpflicht! Und das nicht nur zu Deiner eigenen Sicherheit. Allerdings halten sich die Einheimischen nicht wirklich daran.

Erste-Hilfe-Set / Warnwesten:
Es empfiehlt sich immer, eine Warnweste, ein Erste-Hilfe-Set in staubdichter Verpackung, ein Motorrad-Warndreieck und eine kleine Warnleuchte mitzuführen. Eine Forderung im Verkehrskatalog gibt es hierzu jedoch nicht.

Beleuchtung:
Außerhalb geschlossener Ortschaften musst Du das ganze Jahr über tagsüber mit eingeschalteten Scheinwerfern fahren. Daher empfiehlt es sich immer, einen Satz Ersatzglühbirnen mitzunehmen. Ausgenommen sind Motorräder, die mit LED-Leuchten ausgestattet sind.

Geschwindigkeitsbegrenzungen in Ecuador:
Innerorts auf Hauptstraßen: 50 km/h
Umgehung: 90 km/h
Autobahnen: 90 km/h.

Achtung:
Geschwindigkeitsüberschreitungen werden sehr streng geahndet und verfolgt. Auch bei geringfügigen Geschwindigkeitsübertretungen, wie z. B. dem Fahren innerhalb der Stadt mit einer Geschwindigkeit von mehr als 60 km/h, beispielsweise 61 km/h, musst Du unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Freiheitsstrafe von 3 Tagen rechnen. Wahrscheinlich wird auch der Führerschein eingezogen und wenn Du Glück hast, wird der Führerschein am Tag Deines Heimflugs beim Zoll zurückgegeben. Problematisch wird es, wenn du als Selbstfahrer auf dem Landweg das Land verlassen willst.

Alkoholgrenze:
Die allgemeinen Verkehrsregeln Ecuadors bestimmen auch, mit wie viel Alkohol im Blut Fahrer noch Motorrad fahren dürfen. Die allgemeine Promillegrenze liegt bei 0,08‰. Bei einem Unfall durch Alkoholeinfluss und einer verletzten Person, beispielsweise einem Fußgänger oder auch dem eigenen Sozius, droht je nach Schwere der Verletzung eine hohe Freiheitsstrafe.
Da die Polizei sehr sensibel auf Alkoholkonsum reagiert, empfiehlt es sich in Ecuador, nur OHNE Alkohol das Motorrad zu bewegen.

Umweltzone:
Eine Beschränkung des generellen Verkehrs durch eine Umweltzone, wie diese zum Beipiel durch Umweltzonen in Europa bekannt sind, ist in Ecuador nicht bekannt.
Mit anderen Worten: Es gibt keine Informationen über eine Umweltzone in Ecuador.

Wichtig und interessant ist jedoch die Pico y Placa-Verordnung, die besagt, dass an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Spitzenzeiten Autos und Motorräder je nach Nummer im Nummernschild nicht in das Stadtgebiet von Guayaquil und Quito einfahren dürfen. Da jede Stadt ihre eigenen Vorschriften hat und sich diese alle 6 Monate ändert, solltest Du dich vorher im Internet und bei deinem Motorradverleih informieren.

Hinweis:
Bei dieser Pico y Placa-Verordnung geht es jedoch mehr um die Reduzierung der Verkehrsdichte als um Umweltschutz.

Keine Lust mehr auf Maut auf Autobahnen, Tunneln und Brücken:
Die Nutzung einiger Straßenabschnitte, die zum Teil auch privat betriebene Straßenabschnitte sind, sind auch Ecuador mautpflichtig und abhängig vom Fahrzeugtyp bzw. der Fahrzeuggröße. Die Zahlung kann in bar oder in einigen Fällen auch elektronisch erfolgen.

Richtiges Verhalten bei Unfall oder Panne:
In jedem Fall ist es ratsam und wichtig, auch bei „geringfügigen Schäden“ die Polizei zu rufen, denn das Polizeiprotokoll ist die Grundlage für die Schadensregulierung.
Dies ist umso wichtiger, wenn beispielsweise das Motorrad gemietet wurde.

Achtung!!!!
Es ist jedoch mehr als ratsam, Deinen Fahrstil in Ecuador so anzupassen, dass Du gar nicht erst in einen Verkehrsunfall verwickelt werden kannst. Denn im Falle eines Verkehrsunfalls hat die Polizei das Recht, dich bis zur Gerichtsverhandlung ins Gefängnis zu stecken.
In solchen Fällen wende Dich bitte umgehend an die Botschaft Deines Herkunftslandes.

Grenzübertritt in die Nachbarländer mit dem gemieteten Motorrad:
Grundsätzlich möglich, aber immer abhängig vom jeweiligen Nachbarland. So zum Beispiel Peru und Kolumbien. Da ein möglicher Grenzübertritt in eines der Nachbarländer von den jeweiligen Zollbestimmungen der Länder untereinander abhängt, ist es unbedingt erforderlich, diese Frage direkt mit der Motorradvermietung zu klären.
In jedem Fall ist darauf zu achten, dass alle notwendigen Dokumente, wie Genehmigungserklärung des Vermieters, eine Versicherungsbestätigung usw., nach der Genehmigung des Vermieters zum Grenzübertritt, ausgehändigt werden.

Bußgelder und Besonderheiten im ecuadorianischen Straßenverkehr:
Verstöße gegen die Verkehrsregeln werden je nach Schwere des Verstoßes mit hohen Geldstrafen und regelmäßigen Gefängnisstrafen geahndet.

Bei einem Unfall mit Personenschaden muss damit gerechnet werden, dass alle Beteiligten in Gewahrsam genommen werden.

Allgemeines Hupen:
Während jeder weiß, wann und wo man in der Stadt und auf dem Land die Hupe betätigen muss, solltest Du auch wissen, dass das Hupen auf Bergstraßen einer der wichtigsten Punkte ist, die Du bei deiner Reise durch Ecuador berücksichtigen solltest. Da viele Bergstraßen in Ecuador tote Winkel haben, ist das Hupen vor der Kurve ein nützliches Zeichen, um Kollisionen während der Fahrt zu vermeiden. Mit anderen Worten, der Gebrauch von Hupen wird in Ecuador gefordert und ist völlig normal. 

Nachtfahrten auf den Straßen Ecuadors:
Es wird NICHT empfohlen bzw. es wird dringend davon abgeraten, nach Einbruch der Dunkelheit weiterzufahren. Manchmal sind die Straßenverhältnisse in einem so schlechten Zustand und die Straßenbeleuchtung ist entweder unzureichend oder einfach nicht vorhanden. Darüber hinaus fahren die großen Lkw und Busse nachts auch deutlich schneller als erlaubt oder üblich. Und vor allem fahren sie sehr rücksichtslos gegenüber jeglicher Art von Zweiradfahrern.

Wer über genügend Fahrerpraxis in südamerikanischen Ländern verfügt und vor allem Selbstvertrauen in die eigene Fahrpraxis hat und mitbringt, kann auch mit dem Mietmotorrad durch Ecuador fahren.
Wie bereits erwähnt, werden Verkehrsregeln von vielen Verkehrsteilnehmern nicht beachtet, insbesondere von Lkw-, Bus- und Taxifahrern, die das Recht des Stärkeren für sich in Anspruch nehmen.
Ecuadors Verkehrspolizei hat auch den Ruf, in ausländischen Touristen eine zusätzliche Einnahmequelle gefunen zu haben, indem sie Ausländer wegen Verkehrsverstößen (echt UND erfunden) anklagt und ihnen hohe Geldstrafen auferlegt. Die ecuadorianische Polizei ist sehr streng und das sollte man im Falle einer Kontrolle oder gar eines Verkehrsverstoßes immer bedenken.

Beim Parken solltest Du das Motorrad immer auf einem sicheren und bewachten Parkplatz abstellen, insbesondere über Nacht, da Teilediebstahl weit verbreitet ist.

Notrufnummern in Ecuador:
Feuerwehr: 102 oder 911
Rettungsdienst: 131 oder 911
Polizei: 101 oder 911

Stand: 10.07.2023

Traffic regulations in South America - Ecuador
 

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