Verkehrsregeln in Südamerika - Kolumbien
Verkehrsregeln in Südamerika - Kolumbien
Kategorie: Verkehrsregeln in Südamerika
Was gibt es bei einer Motorradreise durch Kolumbien zu beachten? Welche Unterlagen musst Du mitbringen? Welche Besonderheiten im Straßenverkehr zu beachten sind. MotoGS WorldTours liefert Dir Antworten auf Deine wichtigsten Fragen.
Irrtümer und Änderungen bleiben vorbehalten – alle Angaben ohne Gewähr.
Grundlagen:
Kolumbien ist nach Peru das viertgrößte Land Südamerikas und beeindruckt durch seine kulturelle und landschaftliche Vielfalt. Das kulturelle Herz Kolumbiens schlägt nicht nur in Bogota oder Medellín, sondern auch in vielen anderen Regionen.
Kolumbien ist eines der schönsten Länder Südamerikas. Aufgrund seiner Vielfalt bietet das Land zahlreiche Tourmöglichkeiten. Das mächtige Amazonasgebiet, der artenreiche Regenwald und die traumhaften Karibikstrände sind nur einige der Highlights Kolumbiens.
ABER:
DEINER persönlichen Sicherheit muss höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die Kriminalitätsrate und die Gewaltbereitschaft sind hoch. Das Land ist mit organisierter Kriminalität und vielen anderen Formen der Kriminalität konfrontiert.
Die gesellschaftliche und politische Lage ist angespannt. Spontane Streiks, Demonstrationen und Unruhen sind jederzeit möglich. Sie können mit Brandstiftung, Plünderungen und Straßensperren einhergehen. Das Risiko, unerwartet in einen gewaltsamen Konflikt zu geraten, kann nicht ausgeschlossen werden.
Straßenblockaden und Streiks können zu Störungen und Verzögerungen im Reiseverkehr führen und teilweise ganze Regionen lahmlegen. Dauert es länger, kann es auch zu Lieferengpässen kommen.
Im Falle von Straßensperrungen und Streiks bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich vor Ort nach alternativen Tourmöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls eine Normalisierung der Lage abzuwarten.
In einigen ländlichen Gebieten und Grenzgebieten sind weiterhin Guerillakämpfer der Ejército de Liberación Nacional (ELN) aktiv, ebenso wie Splittergruppen der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) und anderer illegaler bewaffneter Gruppen.
Die Behörden können kurzfristig den Ausnahmezustand und Ausgangssperren verhängen.
Im ganzen Land kommt es zu politisch motivierten Angriffen und anderen Angriffen auf Zivilisten. Die Angriffe richten sich in erster Linie gegen Sicherheitskräfte, doch auch unbeteiligte Zivilisten werden immer wieder Opfer von Gewalttaten.
Achte daher sorgfältig auf Deine persönliche Sicherheit und halte Dich vorzugsweise an folgenden Orten auf:
- Größere Städte, Hauptstädte der Departements und deren Umgebung.
- Im Allgemeinen Reiseziele mit einer entwickelten touristischen Infrastruktur, die von anerkannten Reiseveranstaltern angeboten wird, oder an denen es viele europäische, canadische oder amerikanische Communities gibt.
- Berücksichtige diese Faktoren bei der Planung Deiner Tour und schließe Dich vorzugsweise einer geführten Reisegruppe an.
Spezifische regionale Risiken:
Die Beschreibung der Gefahrenstellen ist annähernd, Risiken können nicht auf genau definierte Bereiche beschränkt werden.
Nordwesten und Grenzgebiete zu Venezuela und Ecuador: Es besteht ein erhöhtes Risiko, Opfer eines Angriffs, eines Gewaltverbrechens oder einer Entführung zu werden. Das Risiko, unerwartet in einen gewalttätigen Konflikt zu geraten, ist hoch. Wir raten daher von Reisen in das gesamte Gebiet der folgenden Departements ab: Chocó, Nariño, Putumayo, Guainía, Vichada, Arauca, Norte de Santander und Cesar. Eine Ausnahme bilden die Departementshauptstädte Pasto, Mocoa und Valledupar, sofern die Anreise per Flugzeug erfolgt.
In den Departements La Guajira und Boyacà wird von Reisen in die Grenzregionen zu Venezuela abgeraten.
Departement Cauca: Es besteht ein hohes Entführungsrisiko. Gewalttätige Zusammenstöße zwischen Drogen- und anderen kriminellen Banden sowie Angriffe und Gewalttaten von Guerilla- und anderen bewaffneten Gruppen sind an der Tagesordnung. Auch Unbeteiligte sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Seit Anfang 2020 kam es zu zahlreichen Gewalttaten gegen die Zivilbevölkerung. Bei den häufigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und kriminellen Gruppen werden regelmäßig unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft gezogen.
Touren im Departement Cauca werden nicht empfohlen. Eine Ausnahme bildet die Departementshauptstadt Popayan unter der Voraussetzung, dass die Anreise per Flugzeug erfolgt. Eine Ausnahme bildet auch die Insel Gorgona, sofern die Anreise per Flugzeug (Flughafen Guapi) und Boot erfolgt.
Departement Valle del Cauca: Trotz des Einsatzes zusätzlicher Sicherheitskräfte kommt es häufig zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Drogen- und anderen kriminellen Banden sowie zu Angriffen von Guerilla- und anderen bewaffneten Gruppen. Auch Unbeteiligte sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Gewaltkriminalität und soziale Spannungen sind in Buenaventura besonders hoch, nehmen aber auch im Südosten des Departements zu.
Von Reisen in das Departement Valle del Cauca wird abgeraten. Eine Ausnahme bildet die Departementshauptstadt Cali, sofern die Anreise per Flugzeug erfolgt.
Departements Atlántico, Bolívar, Magdalena und Sucre: In diesen Departements sind Drogen- und andere kriminelle Banden aktiv. Es besteht ein hohes Risiko, dass es unerwartet zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gruppen und Sicherheitskräften kommt. Auch verschiedene Drogenbanden und andere kriminelle Gruppen bekämpfen sich gegenseitig.
Seit Anfang Mai 2022 kam es in verschiedenen Bereichen dieser Departements zu zahlreichen Gewalttaten gegen die Zivilbevölkerung und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Reisen in die Departements Atlántico, Bolívar, Magdalena und Sucre werden nicht empfohlen. Eine Ausnahme bilden die Departementshauptstädte Barranquilla (Atlántico), Cartagena (Bolívar), Santa Maria (Magdalena) und Sincelejo (Sucre), sofern die Anreise per Flugzeug erfolgt.
Ländliche Gebiete: Guerillas, andere illegale bewaffnete Gruppen und Kriminelle sind in einigen ländlichen Gebieten aktiv, beispielsweise in den Departements Antioquia, Caquetà, Casanare und Risaralda. Gelegentlich kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Die Gruppen sind sehr mobil, sodass sich die Gefahrenzonen ständig ändern. Darüber hinaus stellen Blindgänger und Minen eine ernsthafte Gefahr dar. Die gefährdeten Gebiete sind nur selten gekennzeichnet. Generell gilt, dass diese Risiken (einschließlich der Gefahr einer Entführung) in abgelegenen, weniger entwickelten Gebieten höher sind.
Sei äußerst vorsichtig, wenn Du in anderen, oben nicht genannten Gebieten, unterwegs bist. Nehme vorzugsweise an einer geführten Tour teil, insbesondere um abgelegene Touristenattraktionen wie Ciudad Perdida in der Sierra Nevada (im Norden des Landes) und San Agustín (Huila) zu besuchen. Ein vertrauenswürdiger und bilingualer Gruppenführer oder Tourenführer weiß wohin und unter welchen Voraussetzungen er dich irgendwohin bringen kann und wird.
Einreisebestimmungen nach Kolumbien:
Für die Einreise nach Kolumbien benötigen EU-Bürger einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist, auch ein vorläufiger Reisepass reicht aus. Für die Einreise nach Kolumbien reicht ein Personalausweis natürlich nicht aus.
Touristen, die sich weniger als 90 Tage im Land aufhalten, benötigen kein Visum. Eine Verlängerung auf 180 Tage kann online bei der Migrationsbehörde beantragt werden.
Für Nicht-EU-Bürger gelten nahezu ähnliche Anforderungen, allerdings hängt dies immer von Deinem tatsächlichen Herkunftsland ab. Daher solltest Du dich zu Deiner eigenen Sicherheit bei VisaHQ über die Visumsanforderungen Deines Heimatlandes für die Einreise nach Kolumbien informieren. Diese Website ist ein sehr guter Indikator, um es leicht herauszufinden.
Zollbestimmungen für die Einreise nach Kolumbien:
Wenn Du Lebensmittel bei dir hast, empfehlen wir Dir, auf der Zollanmeldung „Si“ (Ja) anzukreuzen und den Beamten alles zu zeigen, was Du dabeihast. Die Einfuhr nicht deklarierter und nicht zugelassener Lebensmittel schafft nur unnötige Probleme, große Probleme. Die Einfuhr von Bargeld bis zu 10.000 US-Dollar ist uneingeschränkt und muss nicht deklariert werden.
Sprache:
Die offizielle Sprache in Kolumbien ist Spanisch. Sehr wenige Kolumbianer sprechen Englisch, und wenn, dann nur die jungen Kolumbianer. Allerdings gibt es in Kolumbien viele Gemeinden, vor allem aus Kanada, Österreich, Deutschland, der Schweiz und vor allem aus den US-Bundesstaaten. Daher ist immer jemand da, der Spanisch und Deutsch oder Spanisch und Englisch spricht.
Besser sind jedoch Grundkenntnisse der spanischen Sprache oder ein gut funktionierendes Übersetzungsprogramm.
Ohne Unterstützung eines bilingualen Helfers oder ohne ausreichend eigenen Spanischkenntnissen bist Du sprichwörtlich aufgeschmissen. Vor allem dann, wenn es um die Bewältigung von Problemen irgendwelchen geht.
Währung:
Die Landeswährung Kolumbiens ist der kolumbianische Peso (COP). Die Inflation ist in Kolumbien hoch. Den aktuellen Wechselkurs kannst Du beispielsweise auf Oanda einsehen.
Impfungen:
Seit März 2017 gibt das kolumbianische Gesundheitsministerium eine neue Gelbfieberwarnung heraus. Reisende, die aus oder über Brasilien nach Kolumbien einreisen wollen, müssen derzeit einen Nachweis einer Gelbfieberimpfung vorlegen. Der Zugang zum Flugzeug am Flughafen in Brasilien kann bereits verweigert werden. Für Reisende innerhalb Kolumbiens, also ohne Transit über Brasilien, die sich nachweislich in Gelbfieber-Risikogebieten aufhalten oder aufgehalten haben, ist eine Gelbfieberimpfung nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. Hierzu zählen vor allem Gebiete unterhalb von 2300 m. In folgenden Gebieten wird die Gefahr als hoch eingestuft: Amazonas (Leticia und Umgebung), Santa Marta und Umgebung (Santa Marta, Minca, Tayrona Park, Palomino, Chocó (Nuquí und Bahía Solano), La Macarena (Cano Cristales), La Guajira und Yopal (Hato La Aurora).
Ansonsten sieht Kolumbien grundsätzlich keine Impfpflicht vor. Eine Auffrischung bzw. Überprüfung der Standardimpfungen wird jedoch empfohlen. Eine Impfung gegen Hepatitis A ist ratsam. Entlang der gesamten Pazifikküste besteht ein gewisses Malaria-Infektionsrisiko, weshalb bei längeren Aufenthalten die Mitnahme eines Notfallmedikaments empfohlen wird. Für alle anderen Gebiete (einschließlich der Karibikküste) ist eine Malariaprophylaxe sinnvoll.
Fahrzeugpapiere und weitere notwendige Dokumente:
Angenommen, Du möchtest NICHT Dein eigenes Motorrad mitbringen oder nach Kolumbien bringen lassen, sondern einfach und auf deutlich unkompliziertere Weise ein Motorrad vor Ort mieten, dann müssen zusätzlich folgende Dokumente mitgebracht werden.
Selbstverständlich kannst Du dein Motorrad auch für einen bestimmten Zeitraum per Schiff oder Luftfracht nach Kolumbien oder generell nach Südamerika versenden lassen. Im Grunde kein Problem. ABER, zeitraubend, kostenintensiv und immer das Risiko im Nacken, läuft zum Beispiel beim Zoll im Ankunftsland alles nach Plan. Viele Motorradfahrer und Weltenbummler haben ihre eigenen Motorräder dabei, was natürlich einen gewissen Charme hat und verständlich ist, aber es geht auch etwas einfacher. Was passiert, wenn beispielsweise das eigene Motorrad bei einem Unfall einen Totalschaden erleidet oder es gestohlen wurde? Denke immer daran, dass das Motorrad für Zollzwecke wieder das Land verlassen MUSS. Hat das Motorrad nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist (3 bis 6 Monate, mit einer Verlängerung bis zu 12 Monaten) nicht nachweislich das Land wieder verlassen, so handelt es sich um einen Import, der garantiert große Probleme verursacht und sehr teuer werden wird. Es kommt zu einer Beschlagnahmung und Strafmaßnahmen wegen Zollbetrugs. Deshalb geht es hier um die Anmietung eines Motorrades vor Ort.
Dein nationaler Führerschein ist in der Regel ausreichend, aber um auf der sicheren Seite zu sein, denn viele Vermietungsstationen verlangen diesen, bringe unbedingt einen internationalen Führerschein (in der Regel ausgestellt für einen Zeitraum von 3 Jahren) und natürlich eine Kreditkarte mit, um die notwendige Kaution beim Vermieter hinterlegen zu können.
Da Du als Tourist ohne Visum nach Kolumbien reist, kannst Du grundsätzlich für einen Zeitraum von 3 Monaten mit Deinem Reisepass und dem gültigen Führerschein Deines Heimatlandes Auto und Motorrad fahren. Daher ist der Erwerb eines kolumbianischen Führerscheins nicht erforderlich. Nimm daher eine Kopie Deines Reisepasses und die Seite mit dem Einreisestempel mit zur Vermietungsstation. Dies dient als Nachweis, dass Du ein Tourist bist und keinen örtlichen Führerschein benötigst.
Das gesetzliche Fahralter für allgemeine Kraftfahrzeuge in Kolumbien beträgt 18 Jahre. Für Ausländer, die in Kolumbien ein Motorrad mieten möchten, verlangen die Vermietungsstationen in der Regel ein Mindestalter von 21 Jahren, teilweise sogar 23 Jahren.
Oftmals werden Jungfahrerzuschläge für Fahrer unter 23 Jahren erhoben. Außerdem solltest Du seit mindestens 2 Jahren im Besitz eines Motorradführerscheins sein.
Krankenversicherung:
Grundsätzlich sollten alle Reisenden nach Kolumbien oder generell ins Ausland, unabhängig von ihrem Herkunftsland, eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Und das geht hier ganz einfach über Global Rescue. Sicherlich ist diese Art des Versicherungsschutzes etwas teurer als bei anderen Anbietern. Aber wie der Name schon sagt, basiert diese Art der Deckung jedoch auf Rescue. Daher nicht vergleichbar. Dies sollte jedoch bitte nicht als Werbung verstanden werden, sondern lediglich als eine Empfehlung.
Helmpflicht:
Helmpflicht und das nur zu Deiner eigenen Sicherheit.
Erste-Hilfe-Set / Warnwesten:
Es empfiehlt sich immer, eine Warnweste, ein Erste-Hilfe-Set in staubdichter Verpackung, ein Motorrad-Warndreieck und eine kleine Warnleuchte mitzuführen. Ist jedoch nicht vorgeschrieben.
Beleuchtung:
Eine offizielle Regelung hierzu gibt es nicht und wenn doch, befolgt sie sowieso niemand. Dennoch wird aus Gründen der eigenen Sicherheit jedem empfohlen, das ganze Jahr über tagsüber mit eingeschaltetem Licht zu fahren. Daher empfiehlt es sich immer, einen Satz Ersatzglühbirnen mitzunehmen. Ausgenommen sind Motorräder, die mit LED-Leuchten ausgestattet sind.
Geschwindigkeitsbegrenzungen in Kolumbien:
Innerorts: 60 km/h
Außerorts: 90 km/h
Alkoholgrenze:
Die allgemeinen Verkehrsregeln in Kolumbien bestimmen auch, mit wie viel Alkohol im Blut Fahrer noch ein Motorrad fahren dürfen. Die allgemeine Promillegrenze beträgt 0,0‰.
Auch wenn sich die Polizei (hauptsächlich auf Motorrädern und in der Regel immer besetzt mit 2 Polizisten) nicht wirklich um etwaige Verkehrsdelikte kümmert, tut sie dies bei Trunkenheit sehr wohl.
Umweltzone:
Eine Beschränkung des allgemeinen Verkehrs durch eine Umweltzone, wie man diese Umweltzonen in Europa kennt, ist in Kolumbien nicht bekannt.
Mit anderen Worten: Es gibt keine Informationen über eine Umweltzone in Kolumbien.
Wichtig und interessant ist jedoch die Pico y Placa-Verordnung, die besagt, dass an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Spitzenzeiten Autos und Motorräder, abhängig von der Nummer auf dem Nummernschild, nicht in das Stadtgebiet einfahren dürfen. Da jede Stadt ihre eigenen Vorschriften hat und sich diese alle 6 Monate ändern, solltest Du dich vorher im Internet und bei deinem Motorradverleih informieren. Die Einhaltung dieser Regelung wird strengstens überwacht. Auch nachts um 23:00 Uhr und mit Hilfe von Kameras. Wenn es beispielsweise möglich gewesen wäre, Dein Motorrad um 00:01 Uhr, aufgrund Deiner Nummer im Kennzeichen zu bewegen, wärst Du ohne Strafe davongekommen. Aber um 23:00 Uhr, also 1 Stunde zu früh, unterliegst Du dieser Sanktion.
Hinweis:
Bei dieser Pico y Placa-Verordnung geht es jedoch mehr um die Reduzierung der Verkehrsdichte als um Umweltschutz.
Müde von der Maut auf Autobahnen, Tunneln und Brücken:
Die Nutzung vieler Straßenabschnitte und Tunnels in Kolumbien sind mautpflichtig. Die Zahlung erfolgt in der Regel in bar oder in einigen Fällen elektronisch. Die Bezahlung erfolgt direkt an der jeweiligen Mautstation.
Richtiges Verhalten bei Unfall oder Panne:
In jedem Fall ist es ratsam und wichtig, auch bei „geringfügigen Schäden“ die Polizei zu rufen, denn das Polizeiprotokoll ist die Grundlage für die Schadensregulierung.
Dies gilt umso mehr, wenn beispielsweise das Motorrad gemietet wurde.
Allerdings ist es für die Polizei nicht immer so einfach, nach einem Hilferuf tatsächlich zum Unfallort zu gelangen. Hier muss man ein wenig Geduld mitbringen, manchmal auch sehr viel Geduld, oder bei Kleinigkeiten das Problem mit einem kleinen Geldbetrag lösen. Hier muss man aber äußerst vorsichtig sein. Man weiß nie, wen man als Unfallgegner vor sich hat! Denn wer bezahlt, auch wenn es nur ein kleiner Betrag ist, hat mit Sicherheit mehr Geld dabei. Um es auf den Punkt zu bringen: versuche unbedingt, die Polizei einzubeziehen. Die Erfahrung zeigt, dass die Polizei eher unparteiisch, aber immer etwas ausländerorientiert ist. Anders verhält es sich jedoch, wenn sich der Unfallgegner und der Polizist persönlich kennen.
Grenzübertritt in die Nachbarländer mit dem gemieteten Motorrad:
Grundsätzlich möglich, aber immer abhängig vom jeweiligen Nachbarland. So zum Beispiel Panama, Venezuela, Brasilien, Ecuador und Peru. Da ein möglicher Grenzübertritt in eines der Nachbarländer von den jeweiligen Zollbestimmungen der Länder untereinander abhängt, ist es unbedingt erforderlich, diese Frage direkt mit der Motorradvermietung zu klären.
Eines bleibt jedoch klar festzuhalten, es gibt eine Grenze, beispielsweise zwischen Kolumbien und Panama, aber sie ist nahezu unüberwindbar. Obwohl die rund 25.000 km lange Panamericana als längste Schnellstraße der Welt auch durch Panama und Kolumbien führt, ist diese Schnellstraße genau dort unterbrochen. Nämlich durch den sogenannten Darién Gap - ein gefährliches Dschungelgebiet. Eine Gegend, die auch viele Guerillas ihr Zuhause nennen. Eine mögliche Verbindung zwischen den beiden Ländern besteht lediglich per Flugzeug oder per Schiff, der Stahlratte, die bei der Verschiffung des Motorrads nach Panama helfen kann. Sofern erforderlich.
In jedem Fall ist es wichtig, beim Grenzübertritt ins benachbarte Ausland darauf zu achten, dass alle notwendigen Dokumente, wie z. B. Zustimmungserklärung des Vermieters, Versicherungsbestätigung usw., nach der Genehmigung des Vermieters zum Grenzübertritt, ausgehändigt werden. Der Grenzübertritt mit einem Mietmotorrad oder Mietwagen ist nicht immer möglich. Beispielsweise ist der Grenzübertritt von Panama nach Costa Rica mit einem Mietmotorrad unmöglich. Das bedeutet, mit dem Mietmotorrad beispielsweise in Panama an die Grenze nach Costa Rica fahren, es dort abgeben, die Grenze zu Fuß zu überqueren und auf der costa-ricanischen Seite mit einem neuen Mietmotorrad (in Costa Rica zugelassen) weiterzufahren. All dies ist nur möglich, wenn Dein Vermieter über Abgab- und Abholstellen an der Grenze verfügt.
Solche Fragen musst Du dann zwingend mit Deinem Motorradvermieter klären.
Bußgelder und Besonderheiten im kolumbianischen Straßenverkehr:
Auch in Kolumbien gibt es Verkehrsgesetze, die größtenteils internationalen Standards entsprechen, jedoch wie in vielen anderen Teilen der Welt nicht immer vollständig eingehalten werden. Oder besser gesagt, tatsächlich überhaupt nicht eingehalten. Speziell in Kolumbien. Nicht einmal die Polizei hat ein wirkliches Interesse daran, Verkehrsdelikte wie das Überfahren von roten Ampeln zu ahnden.
Allerdings sind die Straßen größtenteils gut asphaltiert. Auch in den Bergregionen. In diesen Regionen muss man einfach die Aussicht genießen und darf den Verkehrstrubel nicht vergessen. Um den Fahrspaß zu „steigern“, gibt es ab und zu Schlaglöcher und unbefestigte Straßen. Die Straßenbeläge in den Kleinstädten bestehen oft nur aus „antikem“ Pflaster (die Spanier lassen grüßen), was es gerade bei Regen besonders spannend macht.
Um es ganz klar auszudrücken: Niemand hält sich wirklich an die Verkehrsregeln, außer an die Pico-y-Placa-Regelung oder vielleicht an Alkohol beim und Auto- und Motorradfahren. Aber selbst diese Regelung ist für viele Kolumbianer völlig irrelevant, insbesondere wenn es um ländliche Gebiete geht.
Auch in Kolumbien besteht zwar eine Rechtsfahrpflicht, aber auf der Straße fährt oder läuft jeder, wie und wo er möchte. Sei es ein Fußgänger, ein Fahrrad, ein Moped, ein Motorrad, ein Auto, ein kleiner oder großer Bus, ein kleiner LKW oder ein großer Sattelschlepper. Vollkommen egal! Kolumbianer fahren auf zweispurigen Straßen links und rechts, manchmal nur in der Mitte. So kann es passieren, dass eine ältere Frau mit der Einkaufstasche auf dem Grünstreifen zwischen 2 2-spurigen Straßen wartet und dem heranfahrenden Bus zuwinkt, er solle anhalten. Dieser Bus hält also auf der linken zweispurigen Schnellstraße und auf der rechten Seite überholt ein Sattelschlepper mit aller Geschwindigkeit, die er fahren kann. Spannend wird es, wenn sich in diesem Moment ein oder zwei Zweiräder dazwischenschieben. Kein Scherz.
Der Verkehrsfluss in Kolumbien ist pures Chaos. Fußgänger und Motorradfahrer spielen die schwache und untergeordnete Rolle. Erwarte nicht, dass jemand sein Auto am vorgesehenen Fußgängerüberweg anhält, damit Du die Straße überqueren kannst. Er wird nur angehalten, wenn Du mutig auf die Straße trittst und ihn dadurch zum Anhalten zwingst. Aber das kann gefährlich sein, denn Du weißt nie, wer in diesem Augenblick hinter dem Lenkrad oder dem Lenker sitzt. Das sind die Regeln!
Du stellst Dir einfach einmal vor, Du wärst an einem wunderschönen Tag in den kolumbianischen Bergen unterwegs. Du hast fantastische Ausblicke, die Kurvenfahrten sind einfach genial und atemberaubend und Du bist glücklich. Du fährst den Berg hinauf, vor dir erklimmt ein LKW mühsam die Höhen, kein Problem, dieses „Schrottauto“ zu überholen. Andere tun es und Du kannst das auch.
Aber die anderen wissen, was sie erwartet. Du kannst es Dir auf Grund Deiner Kultur und Deinen bisherigen Erfahrungen wahrscheinlich NICHT vorstellen.
Also, Du willst gerade überholen, in diesem Moment kommt ein anderer Lastwagen (einer der großen amerikanischen MACK-Lastwagen, wenn Du weißt, was das bedeutet) den Hügel auf der Gegenfahrbahn herunterkommt. Natürlich, denn es geht bergab, wie immer mit völlig überhöhter Geschwindigkeit. Du befindest dich, als Du siehst was auf Dich zukommt, in Höhe des gerade von Dir zu überholenden LKWs. Normale Verkehrsteilnehmer versuchen gegenseitig diesen vorprogrammierten Verkehrsunfall mit voraussichtlicher „Todesfolge“ zu verhindern. NICHT so in Kolumbien. Es ist wie ein Spiel, weder der zu überholende Lkw wird seine Geschwindigkeit so anpassen, dass man eine Chance hat, sich vor oder hinter ihm wieder einzureihen. Der große Lkw wird unvermindert ebenso weiterfahren. Es geht schließlich für ihn bergab und da nimmt man schon gerne einmal die Chance der höheren Geschwindigkeit für sich in Anspruch. Wie bereits gesagt, es ist manchmal wie ein Spiel. Du gehst das Risiko ein, denn weder der LKW-Fahrer noch der MACK-Fahrer tragen die Schuld, wenn es zu einem Unfall kommt. DU warst derjenige, der überholt hat.
Jeden Tag sterben Motorradfahrer in den Bergregionen auf diese Weise. Und interessieren tut es die wenigsten.
Zusammenfassend wäre eigentlich folgendes auszudrücken. Kolumbien ist ein interessantes Land und es lohnt sich unbedingt, es kennenzulernen. In all seinen Facetten. Das Positive ebenso wie das Negative.
Anmerkung:
Jedem Motorradfahrer mit wenig Erfahrung im Umgang mit einem Motorrad wird von einer Motorradtour abgeraten, egal ob allein oder in einer geführten Gruppe, egal ob mit dem eigenen Motorrad oder einem gemieteten Motorrad.
Wenn Du kein absolutes Selbstvertrauen in Deine eigene Fahrtechnik, in das Motorrad und vor allem in Dich selbst hast, dann solltest Du dir dieses Abenteuer erst gönnen, wenn Du genügend Erfahrung gesammelt hast und Dein Können gereift ist. Ohne die Absicht, andere Motorradfahrer zu verurteilen, ist es nur ein guter Rat! Ich habe tausende Kilometer in Kolumbien abgespult. Ich weiß, warum ich dies hier zum Ausdruck bringe.
Wenn es darum geht, in Kolumbien Motorrad zu fahren, muss man sich darüber im Klaren sein, worauf man sich einlässt und was man tut. Und wenn Du dir dessen bewusst bist, kannst Du für dich die richtige Entscheidung treffen. Ich kenne zum Beispiel auch Vietnam, insbesondere Hanoi und Ho Chi Minh Stadt, Chaos pur mit dem Zweirad. Aber nichts im Vergleich zu Kolumbien.
Sicherheit geht immer vor!
Die Frage, die noch beantwortet werden muss, lautet: Wie zahlt man in Kolumbien für einen Verkehrsverstoß?
Im Internet gibt es eine Website von Transito, auf der die Behörde den Bezahlvorgang wie folgt erklärt.
Wie kann ich in Kolumbien ein Strafzettel online bezahlen?
ANTWORTEN:
Betreten Sie die Seite Transito. Wählen Sie im Menü SIMIT Services die Option Violation Consultation aus. Wählen Sie auf dem Bildschirm den Dokumenttyp aus, mit dem Sie die Abfrage durchführen möchten, und geben Sie die Nummer dieses Dokuments an. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Beraten“.
Leider können Sie auf diese Website nicht zugreifen, wenn Sie sich außerhalb Kolumbiens befinden. Dieses Problem bzw. Phänomen gibt es auch in vielen anderen Bereichen.
Strafe für das Fahren eines Motorrads ohne Führerschein:
COP 309.339, entspricht ca. EUR 70
Bußgeld für das Parken eines Fahrzeugs an nicht genehmigten Orten:
COP 580.000, entspricht ca. EUR 135
Fahren eines Motorrads mit einer höheren Geschwindigkeit als erlaubt:
COP 580.000, entspricht ca. EUR 135
Technisch u. Mechanische Fahrzeug-Überprüfung nicht ausgeführt:
COP 580.000, entspricht ca. EUR 135
Strafe für das Nichttragen eines Helms:
COP 580.000, entspricht ca. EUR 135
Bußgeld wegen fehlender Motorradversicherung (SOAT):
COP 1.160.000, entspricht ca. EUR 270
Nutzung mobiler Systeme oder Telefone während der Fahrt:
COP 580.000, entspricht ca. EUR 135
Bußgeld für Fahrten entgegen der Fahrtrichtung:
COP 1.160.000, entspricht ca. EUR 270
Nichtanhalten an einer roten Ampel oder einem Stoppschild:
COP 1.160.000, entspricht ca. EUR 270
Fahren unter Alkoholeinfluss:
COP 3.480.000 - 55.680.480, entspr. ca. EUR 780 - 12.500
(Alle EUR-Angaben, Stand 08.07.2023)
Notrufnummern in Kolumbien:
Die Notrufnummern der Polizei: 123
Unfallrettung: 132
Feuerwehr: 119
Bei MotoGS WorldTours möchten wir nicht, dass unsere Worte falsch ausgelegt oder falsch verstanden werden. Wir möchten lediglich auf die Umstände aufmerksam machen. Weil wir glauben, dass es wichtig ist, all dies zu wissen, wenn man Kolumbien zum ersten Mal besucht.
Kolumbien liegt uns sehr am Herzen, was auch daran liegt, dass meine Frau Kolumbianerin ist und ich mehrere Jahre in Kolumbien gelebt habe.
Stand: 08.07.2023
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