Verkehrsregeln in Südamerika - Bolivien
Verkehrsregeln in Südamerika - Bolivien
Kategorie: Verkehrsregeln in Südamerika
Was gibt es bei einer Motorradreise durch Bolivien zu beachten? Welche Unterlagen musst Du mitbringen? Welche Besonderheiten im Straßenverkehr zu beachten sind. MotoGS WorldTours liefert Dir Antworten auf Deine wichtigsten Fragen.
Irrtümer und Änderungen bleiben vorbehalten - alle Angaben ohne Gewähr.
Grundlagen:
Der offizielle Name Boliviens ist Plurinationaler Staat Bolivien.
Bolivien ist ein dünn besiedeltes Bergland in Südamerika. Es ist beispielsweise etwa dreimal so groß wie Deutschland. Allerdings leben in Deutschland fast achtmal so viele Menschen. Darüber solltest Du nachdenken, um ein besseres Bild von Bolivien zu erhalten.
Es ist das fünftgrößte Land nach Kolumbien und vor Venezuela. Allerdings ist Bolivien als Binnenstaat eines der wenigen Länder, welches keinen Zugang zum Meer hat. Die Nachbarländer sind Peru, Chile, Argentinien, Paraguay und Brasilien.
Bolivien gehörte den Inkas, als es im 16. Jahrhundert von den Spaniern erobert wurde. Die Spanier beuteten dann wie in allen anderen Ländern Südamerikas, die ertragreichen Silberminen aus. Im Jahr 1809 begann Bolivien den Kampf um die Unabhängigkeit. 1825 wurde das Land unabhängig.
Wie ist das Land?
Der Salar de Uyuni ist die größte Salzwüste der Erde und die berühmteste Sehenswürdigkeit Boliviens. Diese Region war einst Teil eines großen Trockensees, der den Titicacasee und zahlreiche Salzseen hinterließ.
Im Westen liegen zwei Gebirgszüge. Sie erreichen eine Höhe von 6500 Metern über dem Meeresspiegel. Das ist deutlich höher als die Alpen in Europa. Zwischen diesen beiden Gebirgszügen liegt ein Hochland, zwischen 3000 und 4000 Meter hoch. Mehr als die Hälfte aller Bolivianer lebt hier.
Dieses Hochland beherbergt auch den größten Salzsee der Welt und, wie bereits erwähnt, den Titicacasee. Der Titicacasee ist der höchstgelegene See der Welt, auf dem Schiffe fahren können. Etwa die Hälfte davon gehört zu Bolivien. Der Rest gehört zu Peru. Der See gilt für verschiedene Kulturen als Himmel der Götter. Es gibt eine alte Legende: Der Sonnengott Inti schickte den ersten Inka auf die Sonneninsel im See. Es heißt auch, dass am See erstmals Kartoffeln angebaut wurden.
Östlich der beiden Gebirgszüge liegt ein Mittelhochland, an das sich das Tiefland anschließt. Das ist der größte Teil des Landes. Dort leben nur wenige Menschen. Dort ist es tropisch heiß. Es gibt Trockensavannen, aber auch feuchten Regenwald.
Wie sind die Bolivianer?
In Bolivien gibt es fast alle Arten von Landschaften, vom Tiefland mit tropischem Regenwald bis hin zu hohen Bergen.
Etwa die Hälfte der Menschen gehört zu den Ureinwohnern, also zum Beispiel zur Urbevölkerung. Fast ein Viertel sind Einwanderer aus Europa, gut ein Viertel ist gemischt aus diesen beiden Gruppen. Etwa vier von fünf Menschen bezeichnen sich als katholisch, die meisten anderen sind protestantisch oder evangelisch.
Bolivien war lange Zeit das ärmste Land Südamerikas. Heute ist Vieles viel besser. Es gibt Erdgas, das produziert und verkauft wird. Es werden viele Sojabohnen angebaut und an die Nachbarländer verkauft. Es gibt auch Bergbau und Ölförderung. Es werden Nahrungsmittel und Alkohol produziert, Tabak für Zigaretten angebaut und Kleidung hergestellt. Wie überall in Südamerika verdienen die Menschen viel Geld mit dem Kokaanbau. Aus dieser Pflanze kann die Droge Kokain hergestellt werden.
Ein besonderer Schatz liegt in einem Salzsee. Dort liegen Millionen Tonnen Lithium. Dabei handelt es sich um ein Leichtmetall, das für den Bau von Batterien benötigt wird, die in Mobiltelefonen, Computern und zunehmend auch in Elektroautos zum Einsatz kommen.
Wie wird Bolivien regiert?
Bolivien hat seinen Namen vom Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar. Für mehrere Länder ist er der Nationalheld. Er war der erste Präsident Boliviens, gab das Amt jedoch schnell an seinen Stellvertreter Antonio José de Sucre ab.
Es wird von La Paz aus regiert. Keine andere Großstadt der Erde liegt so hoch über dem Meeresspiegel. Die offizielle Hauptstadt ist jedoch Sucre. Allerdings gibt es dort nichts weiter als den Obersten Gerichtshof. Von Sucre aus begann General Don Antonio José de Sucre den Kampf für die Unabhängigkeit Boliviens. Daher erhielt die Stadt ihren Namen.
Notwendige Unterlagen für die Einreise:
Reisende aus allen EU-Ländern, beispielsweise alle EU-Bürger, sowie die USA, Kanada und Australien, benötigen kein spezielles Visum, es sei denn, Sie planen, länger als 90 Tage (Einreisetag) in Bolivien zu verbringen.
Mehrfache Ein- und Ausfahrten sind zulässig.
Bei der Einreise wird in der Regel am Flughafen ein Einreisestempel in den Reisepass eingetragen, der zu einem Aufenthalt von maximal 30 Tagen berechtigt. Diese kann dann zweimal auf bis zu 90 Tage verlängert werden. Achte daher darauf, dass der Stempel in Deinem Reisepass auch das Einreisedatum enthält.
Für Nicht-EU-Bürger gelten nahezu ähnliche Anforderungen, allerdings hängt dies immer von Deinem tatsächlichen Herkunftsland ab. Daher solltest Du zu Deiner eigenen Sicherheit bei VisaHQ die Visabestimmungen für Dein Heimatland für die Einreise nach Bolivien prüfen. Diese Website ist ein sehr guter Indikator, um es leicht herauszufinden.
Der Reisepass oder besser eine Passkopie muss während Deiner Reise durch Bolivien immer bei Dir sein. Und generell muss der Reisepass am Tag der Ausreise noch mindestens 6 Monate gültig sein.
Achtung:
Gemäß Dekret Nr. 4574 müssen sich alle Ausländer, die sich in Bolivien aufhalten, einschließlich Touristen, bei den bolivianischen Behörden registrieren. Das kannst Du ganz einfach hier tun.
Die Nichteinhaltung dieser Registrierung führt zu Strafen seitens den bolivianischen Behörden.
Bolivianische Bräuche:
Für die Ein- und Ausfuhr von Bargeld zwischen 50.000 und 500.000 US-Dollar oder dem Gegenwert in einer anderen Währung ist die vorherige Genehmigung der bolivianischen Zentralbank erforderlich. Es empfiehlt sich, Kreditkarten und US-Dollar oder Euro in bar mitzunehmen, die in den Wechselstuben problemlos in die Landeswährung getauscht werden können.
Gegenstände des persönlichen Gebrauchs können zollfrei eingeführt werden, Beschränkungen bestehen bei der Einfuhr von Medikamenten, Lebensmitteln oder Pflanzen.
Es besteht ein unbegrenzter Export nationaler und ausländischer Währungen.
Der Export von Antiquitäten und archäologischen Funden ist strengstens verboten, ebenso wie Exportbeschränkungen für wildlebende Pflanzen oder Tiere und deren verarbeitete Produkte.
Sicherheit und wie sieht es mit der Kriminalität in Bolivien aus?
Bolivien ist größtenteils ein sicheres Reiseland.
Die Sicherheitslage in Bolivien ist vergleichsweise gut und gewalttätige Übergriffe auf Touristen kommen eher selten vor. Dennoch sollte man immer bedenken, dass ein großer Teil der Bevölkerung weit unter dem Existenzminimum lebt. In den Augen der Armen ist jeder ausländische Tourist unermesslich reich, egal, ob er es nach eigenen Maßstäben tatsächlich ist oder nicht. Daher ist die Meinung weit verbreitet, dass eine kleine Umverteilung zugunsten der ärmeren Bevölkerung eigentlich nur gerecht sei.
Wie in fast jedem Land der Welt gibt es auch in Bolivien Probleme mit Straßenkriminalität, die von geringfügigen Taschendiebstählen über organisierte Banden auf Märkten und in Fußgängerzonen bis hin zu bewaffneten Raubüberfällen in der Nacht in dunklen Seitenstraßen oder fragwürdigen Vierteln reicht. Dies ist vor allem auf die weit verbreitete Armut und die faktisch nicht vorhandene soziale Unterstützung durch den Staat zurückzuführen. Menschen, die keinen Job haben, bekommen auch kein Geld und leben meist vom Unterhalt ihrer Familien. Wenn die Familie nicht genug Geld zum Überleben hat, bleibt nur die Kriminalität. Faktisch und wahr! Dieses Lebensgefühl ist häufig in der armen Bevölkerung anzutreffen.
Daher gibt es eine Vielzahl äußerst geübter und geschickter Taschendiebe, die oft in Gruppen arbeiten. Insbesondere bei großen Menschenansammlungen, etwa auf Märkten, an Bahnhöfen oder bei Fahrten mit Bus und Bahn, besteht die Gefahr, dass einige Dinge dann eben mal verloren gehen. Dies gilt natürlich insbesondere in den Touristenzentren.
Sprache:
Spanisch ist die offizielle Sprache in Bolivien. 60 Prozent der Bolivianer sprechen es als ihre Muttersprache. Insgesamt sprechen fast 90 Prozent der Bevölkerung Spanisch als Erst- oder Zweitsprache. 21 Prozent sprechen Quechua und 15 Prozent Aymara und sind damit die am häufigsten gesprochenen indigenen Sprachen. Insgesamt sind in Bolivien 36 indigene Sprachen anerkannt, einige davon sind jedoch bereits ausgestorben und werden daher nicht mehr gesprochen. Die Mennoniten, deutscher Abstammung, sprechen übrigens eine Art Plattdeutsch.
Mit Englisch kommt man in Bolivien nicht weit. Selbst in touristischen Einrichtungen (wie Hotels und besseren Restaurants) sind die Englischkenntnisse eher begrenzt.
Wenn Du also in Bolivien unterwegs bist und mit den Bolivianern in Kontakt treten möchtest, ist Spanisch unerlässlich.
Ein gut funktionierendes Übersetzungsprogramm ist sicherlich von Vorteil, aber bei der Klärung von wichtigen Fragen oder gar Problemen nicht sehr hilfreich.
Ohne einen zweisprachigen Reiseführer oder ohne sehr gute Spanisch-Grundkenntnisse wird Deine Reise spannend werden.
Währung:
Die Währung Boliviens ist der Boliviano (BOB). Beim Umtausch von Euro oder US-Dollar in Bolivianos ist die Website von Oanda eine sehr gute Informationsquelle.
Impfungen:
Es gibt Impfungen, die man für fast jeden Urlaub benötigt, etwa gegen Hepatitis A und Hepatitis B. Auch Diphtherie, Tetanus und Polio sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Darüber hinaus gibt es weitere Impfungen, die Du nur dann benötigst, wenn Du tatsächlich in diese Regionen reist.
Leider kann die Gesundheitsvorsorge für eine Reise nach Südamerika oder Bolivien nicht vollständig durch Impfungen abgedeckt werden. Das Dengue-Fieber beispielsweise, gegen das es keine Impfung gibt, ist leider in weiten Teilen Südamerikas ein Problem.
Abhängig von der konkreten Reiseroute werden jedoch unter anderem eine Cholera-Impfung, eine Diphtherie-Impfung, eine Gelbfieber-Impfung, eine Hepatitis-A-Impfung, eine Hepatitis-B-Impfung, eine Polio-Impfung, eine Tetanus-Impfung und ggf. eine Tollwut-Impfung sowie Maßnahmen zur Malaria-Prophylaxe empfohlen. Diese Impfungen werden unabhängig davon empfohlen, ob Du nach Argentinien, Peru, Chile, Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Ecuador oder eben nach Bolivien reist.
Fahrzeugpapiere und weitere notwendige Dokumente:
Angenommen, Du möchtest NICHT Dein eigenes Motorrad mitbringen oder nach Bolivien bringen lassen, sondern einfach und auf deutlich unkompliziertere Weise ein Motorrad vor Ort mieten, dann müssen zusätzlich folgende Dokumente mitgebracht werden.
Selbstverständlich kannst Du dein Motorrad für einen bestimmten Zeitraum auch per Schiff oder Luftfracht nach Bolivien oder generell nach Südamerika versenden lassen. Im Grunde kein Problem. ABER, zeitraubend, kostenintensiv und immer das Risiko im Nacken, läuft zum Beispiel beim Zoll im Ankunftsland alles nach Plan.
Viele Motorradfahrer und Weltenbummler haben ihre eigenen Motorräder dabei, was natürlich einen gewissen Charme hat und verständlich ist, aber es geht auch etwas einfacher. Was passiert, wenn beispielsweise das eigene Motorrad bei einem Unfall einen Totalschaden erleidet oder es gestohlen wurde? Denke immer daran, dass das Motorrad zu Zollzwecken wieder das Land verlassen MUSS. Wenn das Motorrad nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist (3 bis 6 Monate, mit einer Verlängerung bis zu 12 Monaten) nachweislich das Land verlassen hat, handelt es sich um einen Import, der garantiert große Probleme verursacht und sehr teuer werden wird. Es kommt zu einer Beschlagnahmung und Strafmaßnahmen wegen Zollbetrugs. Deshalb geht es hier um die Anmietung eines Motorrades vor Ort.
Laut bolivianischem Verkehrsrecht ist Ihr nationaler Motorradführerschein NICHT ausreichend. Dies gilt für alle Nationalitäten. Daher ist es zwingend erforderlich, zusätzlich einen internationalen Führerschein (in der Regel ausgestellt für die Dauer von 3 Jahren) bei sich zu haben.
Ein IDP (International Driver Permit) ist nicht zwingend erforderlich. Wenn Du dich jedoch wohler fühlst, einen IDP bei Dir zu haben, kannst Du bei der International Drivers Association einen Antrag auf Spanisch und vielen anderen Sprachen stellen und somit den IDP beantragen.
Das gesetzliche Fahralter für allgemeine Kraftfahrzeuge in Bolivien beträgt 18 Jahre. Für Ausländer, beispielsweise Touristen, die in Bolivien ein Motorrad mieten möchten, beträgt das Mindestalter 21 Jahre. Auch die Verleihstationen verlangen grundsätzlich ein Mindestalter von 21 Jahren, teilweise sogar 25 Jahren.
Oftmals werden Jungfahrerzuschläge für Fahrer unter 25 Jahren erhoben. Außerdem solltest Du seit mindestens einem Jahr im Besitz eines Motorradführerscheins sein.
Selbstverständlich benötigst Du auch eine Kreditkarte, um beim Vermieter die notwendige Kaution hinterlegen zu können.
Achtung:
Die Anzahl bzw. die Möglichkeiten, ein Motorrad zu mieten, sind in Bolivien derzeit noch sehr gering. Doch in Zukunft wird es immer mehr Anbieter und Vergleichsportale geben, die sich mit dem Thema Motorradvermietung in Bolivien befassen.
Krankenversicherung:
Grundsätzlich sollten alle Reisenden nach Bolivien oder generell ins Ausland, unabhängig von ihrem Herkunftsland, eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Das geht hier ganz einfach über Global Rescue. Sicherlich ist diese Art des Versicherungsschutzes etwas teurer als bei anderen Anbietern. Wie der Name aber schon sagt, basiert diese Art der Deckung auf Rescue. Daher nicht vergleichbar. Dies soll bitte nicht als Werbung verstanden werden, sondern lediglich als eine Empfehlung.
Darüber hinaus ist für die Einreise nach Bolivien ohnehin eine ausreichende Auslandskrankenversicherung erforderlich.
Helmpflicht:
Grundsätzlich gilt auch in Bolivien eine Helmpflicht! Und das nur zu Deiner eigenen Sicherheit. Allerdings halten sich die Einheimischen nicht wirklich daran, aber das sollte Dich nicht davon abschrecken.
Erste-Hilfe-Set / Warnwesten:
Es empfiehlt sich immer, eine Warnweste, ein Erste-Hilfe-Set in staubdichter Verpackung, ein Motorrad-Warndreieck und eine kleine Warnleuchte mitzuführen.
Beleuchtung:
Außerhalb geschlossener Ortschaften musst Du das ganze Jahr über tagsüber mit eingeschalteten Scheinwerfern fahren. Daher empfiehlt es sich immer, einen Satz Ersatzglühbirnen mitzunehmen. Ausgenommen sind Motorräder, die mit LED-Leuchten ausgestattet sind.
Geschwindigkeitsbegrenzungen in Bolivien:
Aufgrund des schlechten Zustands der Straßen und der Straßeninfrastruktur des Landes sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Bolivien relativ niedrig. Beim Fahren auf Stadtstraßen darf die Geschwindigkeit Deines Fahrzeugs 40 km/h nicht überschreiten. Vor Schulen sollte man nie schneller als 10 km/h fahren. Die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen beträgt 80 km/h. In Bolivien gibt es keine Radarkameras, um die Fahrzeuge zu verfolgen oder Beweise zu sichern. Aber die Behörden werden Fahrer festnehmen, die gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung verstoßen. Für die bolivianische Polizei gibt es immer eine Möglichkeit, einen Verkehrsverstoß zu ahnden.
Es ist daher ratsam, beim Fahren in Bolivien die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Darüber hinaus wird bei Nichtbeachtung der Geschwindigkeitsbegrenzungen ein Bußgeld verhängt und je nach Schwere des Verstoßes sind auch Gefängnisstraßen möglich.
Alkoholgrenze:
Die allgemeine Verkehrsordnung in Bolivien legt auch fest, mit wie viel Alkohol im Blut Fahrer noch Motorrad fahren dürfen. Die allgemeine Promillegrenze liegt bei 0,00‰. Bei einem Unfall durch Alkoholeinfluss und einer verletzten Person, beispielsweise einem Fußgänger oder auch dem eigenen Sozius, droht je nach Schwere der Verletzung hohe Freiheitsstrafen.
Da die Polizei sehr sensibel auf Alkoholkonsum reagiert, empfiehlt es sich in Bolivien, nur OHNE Alkohol das Motorrad zu bewegen.
Umweltzone:
Eine Beschränkung des allgemeinen Verkehrs durch eine Umweltzone, wie diese zum Beispiel durch Umweltzonen in Europa bekannt sind, ist in Bolivien nicht bekannt.
Mit anderen Worten: Es gibt keine Informationen über eine Umweltzone in Bolivien.
Keine Lust mehr auf Maut auf Autobahnen, Tunneln und Brücken:
Die Nutzung einiger Straßenabschnitte in Bolivien ist mautpflichtig und abhängig vom Fahrzeugtyp bzw. der Fahrzeuggröße. Die Bezahlung erfolgt in bar direkt vor Ort an den Mautstellen.
Richtiges Verhalten bei Unfall oder Panne:
In jedem Fall ist es ratsam und wichtig, auch bei „geringfügigen Schäden“ die Polizei zu rufen, denn das Polizeiprotokoll ist die Grundlage für die Schadensregulierung.
Dies ist umso wichtiger, wenn beispielsweise das Motorrad gemietet wurde.
Bußgelder und Besonderheiten im bolivianischen Straßenverkehr:
Abseits der Hauptrouten sind die meisten Straßen in Bolivien größtenteils unbefestigt und schlecht ausgeschildert. Ein Abenteuergefühl ist also garantiert. Egal wie Du es sehen möchtest. Off-Road ist daher in den meisten Fällen nicht nötig, denn man findet Off-Road auch auf normalen öffentlichen Straßen.
Gemütlichkeit und Geduld ist das Motto in Bolivien:
Behalte immer Deine Geschwindigkeit im Auge. Wie bereits erwähnt, darfst Du in geschlossenen Ortschaften maximal 40 km/h und in der Nähe von Schulen maximal 10 km/h fahren. Außerorts sind maximal 80 km/h erlaubt. Auch wenn Du an einem bestimmten Tag aufgrund des geringen Verkehrs dazu einladen werden würdest, etwas schneller zu fahren, als das Tempolimit es zulässt, solltest Du dies nicht tun. Denn die nächste Spurrille oder das nächste Schlagloch kommt bestimmt und auf Schotter ist das Bremsen deutlich schwieriger als auf befestigten Straßen.
In manchen Fällen ist es ratsam, einen einheimischen Guide zu haben. Dies gilt insbesondere für Fahrten in abgelegene Gebiete, wo das Fahren und die Orientierung aufgrund unbefestigter Straßen und unzureichender Beschilderung oft schwierig ist.
Tanken in Bolivien:
Ausländer zahlen für das Tanken in Bolivien einen anderen Preis als Einheimische. Dies führt dazu, dass einige Tankstellen keinen Kraftstoff an Ausländer verkaufen, weil sie nicht genau wissen, wie sie die Kosten berechnen sollen.
Daher ist es ratsam, so oft wie möglich zu tanken. Beim Bezahlen werden gelegentlich das Motorradkennzeichen und die Personalien notiert. Kleinere Tankstellen außerhalb geschlossener Ortschaften sind teilweise bereit, Petrol zum ortsüblichen Preis zu verkaufen.
Das solltest Du unbedingt mitnehmen!
Trinkwasser und Verpflegung. Führe immer einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser und Verpflegung mit dir, damit Du beispielsweise bei einer Panne in einer abgelegenen Gegend nicht in Schwierigkeiten geratest.
Warme Kleidung und ein Schlafsack. Im Altiplano, dem Hochland Boliviens, können die Nächte merklich kühl werden, Temperaturen um den Gefrierpunkt sind allgegenwärtig.
Achtung Höhenkrankheit!
Was Du auf keinen Fall unterschätzen solltest, ist die Höhenlage Boliviens. Viele Highlights liegen zwischen 4.000 und 5.000 Höhenmetern. Daher ist es von Vorteil, wenn Du bereits einige Tage im Land bist und dich akklimatisiert hast. Coca-Tee und Coca-Blätter helfen übrigens gegen Symptome der Höhenkrankheit, wie auch gegen Kopfschmerzen und Übelkeit.
Erste-Hilfe-Kasten und Medikamente:
Aufgrund der Weitläufigkeit und der schlechten medizinischen Versorgung ist es wichtig, einen Erste-Hilfe-Kasten mit den wichtigsten Medikamenten dabei zu haben. Neben Medikamenten, die Du eventuell ohnehin benötigst, dürfen natürlich auch Schmerzmittel, Desinfektionsmittel und Pflaster nicht fehlen.
Lasse Dir dieses Highlight nicht entgehen!
Ein absolutes Highlight, das Du dir auf Deinem Roadtrip nicht entgehen lassen solltest, ist der Salar de Uyuni, die größte Saline der Welt. Natürlich haben auch die umliegenden Nationalparks einiges zu bieten. Aufgrund verschiedener Faktoren ist eine eigenständige Überquerung des Salar de Uyuni nicht immer ungefährlich und sollte daher ggf. nur mit einem ortskundigen Guide durchgeführt werden.
Wie sicher ist ein Roadtrip durch Bolivien?
Insgesamt ist Bolivien ein sicheres Land. Doch wie bereits erwähnt, lassen sich nicht alle Strecken in Bolivien super entspannt fahren. Während einige Routen in sehr gutem Zustand sind, sind andere Routen abenteuerlich und nichts für schwache Nerven. So macht beispielsweise die bekannte „Death Road“, die gefährlichste Straße der Welt, ihrem Namen alle Ehre. Beachte auch, dass die Straßen in La Paz chronisch verstopft sind und der Verkehr sehr chaotisch ist.
Sehr chaotisch!
Selbstverständlich gelten auch in Bolivien die allgemeinen Regeln, wie zum Beispiel keine Wertsachen in den Koffern der Motorräder zu lassen oder im Freien herumliegen zu lassen. Hüte Dich auch vor falschen Polizisten, die Dir Unsinn erzählen. Überprüfe unbedingt ihre Polizeiausweise. Du wirst dann schnell erkennen, mit wem Sie es zu tun hast.
Achtung:
Steige NIEMALS in ein ziviles Polizeiauto ein, denn in ganz Bolivien gibt es keine zivilen Polizeiautos!
Allgemeines Hupen:
Während jeder weiß, wann und wo man in der Stadt und auf dem Land die Hupe betätigen muss oder sollte, solltest Du auch wissen, dass das Hupen auf Bergstraßen einer der wichtigsten Punkte ist, die Du bei einer Reise durch Bolivien berücksichtigen solltest. Da viele Bergstraßen in Bolivien tote Winkel haben, ist das Hupen vor der Kurve ein nützliches Zeichen, um Kollisionen während der Fahrt zu vermeiden. Mit anderen Worten, der Gebrauch von Hupen wird in Bolivien gefordert und ist völlig normal.
Nachtfahrten auf den Straßen Boliviens:
Es wird NICHT empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit weiterzufahren. Manchmal sind die Straßenverhältnisse in einem so schlechten Zustand und die Straßenbeleuchtung ist entweder unzureichend oder einfach nicht vorhanden. Darüber hinaus fahren die großen Lkw und Busse nachts auch deutlich schneller als erlaubt oder üblich. Und vor allem sehr rücksichtslos gegenüber jeglicher Art von Zweirädern. Man kann sagen, dass Motorradfahrer in Bolivien keinen Status haben.
Daher ist davon absolut abzuraten.
Wenn Du über Fahrerfahrung in anderen südamerikanischen Ländern verfügst und vor allem Selbstvertrauen in Deine eigenen Skills hast, dann kannst Du auch mit einem Mietmotorrad quer durch Bolivien fahren.
Wie bereits erwähnt, werden Verkehrsregeln von vielen Verkehrsteilnehmern nicht beachtet, insbesondere von Lkw-, Bus- und Taxifahrern, die das Recht des Stärkeren für sich in Anspruch nehmen.
Boliviens Verkehrspolizei hat auch den Ruf, in ausländischen Touristen eine zusätzliche Einnahmequelle gefunden zu haben. Die Polizei ist dafür bekannt Ausländer wegen Verkehrsverstößen (echte UND erfundene) anzuklagen und sie mit hohen Geldstrafen zu bestrafen. Die bolivianische Polizei ist sehr streng und das sollte man im Falle einer Kontrolle oder gar eines Verkehrsverstoßes immer bedenken.
Parken:
Das Motorrad sollte man immer auf einem sicheren und bewachten Parkplatz abstellen, vor allem über Nacht, da Teilediebstahl weit verbreitet ist.
Notrufnummern in Bolivien:
Feuerwehr: 119
Unfallrettung: 118
Allgemeiner Notruf und Polizei: 112 oder 110
Stand: 11.07.2023
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